(p)urweiblich

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Hier geht's ums Leben. Darum, es ganz bewußt lebendig und erfüllt zu gestalten. Im flow und im Alltag. Und um alles, was ich als SoulCoach und FlowMentorin Spannendes mit Euch teilen möchte. Viel Spass damit!

2. Mai 2018

5 Gründe, warum du auf keinen Fall viel Wasser trinken solltest


Dein Körper braucht jeden Tag 1 ½ bis 2 l Wasser. Wasser. Ich meine wirklich Wasser! Und zwar stilles Wasser. Keinen Sprudel, Tee, Schorle, Saft, Kaffee oder andere Flüssigkeiten. Wirklich pures Wasser.


 Ich weiß, ich weiß. Einige von euch werden das gar nicht mögen. Und ich höre schon die Sprüche: „Wasser ist für die Pferde.“,  „Im Wasser hmhm die Fische.“ Und so weiter und sofort. Habe ich alles schon hundertmal gehört. Genauso wie: „Ich mag einfach kein Wasser.“ Oder der Klassiker: 


1. „So viel kann ich gar nicht trinken.“


Doch, kannst du. Das kann man tatsächlich üben. Eigentlich geht es nämlich nicht darum, dass du diese Menge nicht trinken kannst. Es geht vielmehr darum, dass du versuchst es auf einmal zu tun. Statt kontinuierlich über den Tag verteilt.


Ein wichtiger Aspekt, wenn es um die Trinkmenge geht, die frau auf einmal zu sich nehmen kann, ist die Temperatur des Getränks. Wir trinken oft Dinge, die entweder zu heiß oder zu kalt sind. Bei Kaffee oder Tee wartet man grade so lange, bis er soweit abgekühlt ist, daß man sich nicht verbrennt. Und dann wird schlückchenweise drauf los geschlürft. Ich mache das auch. Und ich liebe meine Heißgetränke. Aber viel auf einmal, kann ich so nicht trinken. Mit den gekühlten Getränken ist es ähnlich. Auch die gehen immer nur in einzelnen Schlucken. Und so ernährt sich das Eichhörchen – äh, die Frau, mühsam 10 ml-weise. Viel kommt da halt nicht zusammen


Ein toller Trick, um ganz leicht mehr zu trinken, ist: körperwarm. Ja, genau. „Iiihhh, bäh! Das ist ja eklig.“ Nein, nicht wirklich. Einfach eine Frage der Gewohnheit. Und vielleicht magst Du mal selbst den Test machen: Füll ein Glas ¾ voll Wasser und gib den Rest kochend dazu. Und dann probier mal aus, wieviel du davon auf einen Zug trinken kannst. Es ist eine ganze Menge. Und wenn du das regelmäßig machst wirst du merken, daß du tatsächlich Lust darauf bekommst, handwarmes Wasser zu trinken. Dein Körper merkt nämlich genau, das ihm das guttut. Auch, weil er keine Energie darauf verschwenden muss, es erst mal an seine eigene Temperatur anzupassen.


Aber weiter im Text: Ein gern genommenes Argument ist auch: 


2. „Ich habe gar keinen Durst.“ 


Das trifft für viele Leute tatsächlich zu. Glauben sie. Leider haben die meisten von uns völlig verlernt, auf ihr Durstgefühl zu hören. Viele Menschen spüren dass ihr Körper etwas braucht und glauben, dass sie Hunger haben. Dabei braucht der Körper eigentlich gerade nur Flüssigkeit, also Wasser. Und dann essen sie eben etwas, und wenn es ein Stück Obst ist.


Das Bedürfnis ihres Körpers nach Flüssigkeit befriedigen sie so aber nicht. Was dazu führt, daß der „Appetit“ nicht wirklich weg geht. Wohin das auf Dauer führt, wissen manche von uns aus leidvoller Erfahrung.


Auch diese Tatsache kannst du selbst leicht prüfen: Wenn Du das nächste Mal zwischendurch Lust auf etwas zu Essen bekommst (wohlgemerkt: nicht zu den Hauptmahlzeiten), dann trink doch erst mal ein Glas Wasser und schau, was passiert.


3. „Ich brauch nicht so viel Wasser, um mich wohl zu fühlen.“


Okay…  Nun, jeder hat eine andere Wohlfühlzone. Aber meistens bringen gerade die Menschen solche Argumente, denen ich schon ansehe, daß ihr Körper nach Wasser schreit.


Es ist eine wissenschaftlich bewiesene Tatsache, daß wir, je nach Geschlecht und Alter, zu 70 - 80% aus Wasser bestehen. Nähme man aus einem menschlichen Körper alles Wasser heraus, bliebe ungefähr ein Viertel der Gesamtmasse übrig. Das sind bei einer 70kg schweren Frau ca. 14kg. Die bestehen aus Mineralien, Proteinen, Lipiden, Vitaminen, etc. Die Liste ist lang. Und all das brauchen wir dringend für einen gesunden und leistungsfähigen Körper. Aber ohne das Wasser dazwischen, funktioniert der ganze Rest auch nicht. 


Egal welches Körpergewebe du nimmst: Blut, Leber, Muskeln, Knochen, Niere, Gehirn - alles, alles, alles braucht jede Menge Wasser, um optimal zu arbeiten. Das ändert sich je nach Person und scheinbarer Wohlfühlzone auch nicht. Wenn du nämlich erst mal Durst hast, ist es eigentlich schon zu spät. Also nicht wirklich, du kannst dann natürlich trinken. Mit dem Warnsignal „Durst“ macht dein Körper dich aber darauf aufmerksam, daß bereits akuter Wassermangel herrscht.


Und wie ich bereits vorhin erwähnt habe, haben viele Menschen leider kein richtiges Gespür mehr für die feinen Durstsignale ihres Körpers und fangen erst viel zu spät an, zu Flüssigkeit zu sich zu nehmen.


Wenn ich meinen Klienten vorschlage, 2 l Wasser täglich zu trinken, gibt es auch immer wieder welche, die mir erzählen wollen:


4. „Zu viel Wasser ist ungesund für den Körper.“


 „Das schafft die Niere gar nicht.“ oder „Das wird vom Körper eingelagert und dann nehme ich zu.“ Und so weiter und sofort.


Und da muss ich sogar zustimmen. Ja, Nierenkranke schaffen keine 2 l Wasser am Tag. Bist du Nieren krank? Und ja, der Körper lagert das Wasser ein, oder besser gesagt nimmt es ins Gewebe auf. Und das ist sogar dringend notwendig. Deine Zellen brauchen Wasser, richtiges Wasser, um gut funktionieren zu können. Grob gesagt, nimmt dein Körper es auf und ist dann sehr glücklich wenn er es wieder mit frischem Wasser ersetzen kann. Regelmäßig. Um Abfallprodukte abzubauen und auszuschwemmen. Und auch hier gilt: wenn du nicht krank bist, nimmt dein er Körper nie mehr Wasser auf, als er wirklich braucht. Den Rest scheidet er wieder aus. Und zwar nachdem er all das hinzugefügt hat, was er los werden möchte. Deshalb ist auch dein Urin nicht klar, wie Wasser ;-)


Das ist übrigens eine gute Faustregel: Wenn dein Urin fast farblos ist, trinkst du genug Wasser. 


Und schließlich gibt es noch das absolut Totschlagargument aller Frau:


5. „Wenn ich soooo viel trinke, muss ich ja dauernd aufs Klo!“


Ja, ja - wir Mädels mit unserer Mädchenblase. Sorry. Lass ich nicht gelten.


Natürlich will das Wasser, das wir oben aufnehmen, auch wieder unten raus. Es gibt da jedoch einen Zwischenspeicher, in dem erst mal gesammelt wird: die Blase. Und die kann man trainieren. Unsere Blase ist nämlich nicht nur ein Hohlorgan, sondern besteht auch zum großen Teil aus elastischen Fasern. Diese Fasern sind dehnbar. Und wie beim Magen, erhöht sich auch die Kapazität der Blase mit der Zeit durch regelmäßiges Befüllen mit größeren Mengen. Beim Magen ist es nicht erwünscht, immer mehr und mehr auf einmal essen zu können. Bei der Blase schenkt uns diese Tatsache mit der Zeit jede Menge Freiheit. Wir können nämlich durchaus wesentlich mehr trinken, ohne direkt eine Toilette aufsuchen zu müssen. Und bis dahin findet sich fast immer irgendwo ein stilles Örtchen in Laufnähe.

Nachdem wir das alles geklärt hätten, jetzt noch ein paar Gründe, warum du doch jeden Tag 2 l Wasser trinken solltest:

1. Dein Körper braucht Wasser um regelmäßig Giftstoffe und Abbaustoffe aus Stoffwechselprozessen aus dem Körper auszuschwemmen. Thema: Entschlackung, Entsäuerung  - oder auf Neudeutsch: Detox.

2. Deine Haut sieht gesünder und strahlender aus, weil dein Gewebe ausreichend mit Flüssigkeit versorgt und sauberer ist. 

3. Auf Dauer fühlst du dich gesünder, weil dein Körper regelmäßig von Stoffen entlastet wird, die er nicht mehr braucht. Bei Wassermangel lagert er diese nämlich ein, statt sie zu entsorgen.

4. Mit genügend Wasser kannst du besser denken. Dein Gehirn besteht sogar zu rund 90% aus Wasser! Wassermangel führt dazu, daß die Nervenimpulse – nicht nur im Gehirn – nur noch eingeschränkt funktionieren. Wenn Du dich das nächste Mal nicht konzentrieren kannst, probier es einfach aus und trink ein Gläschen ;-)

5.Deine Körpergewebe wird fester und elastischer. Ein wichtiger Grund, warum das Gewebe von älteren Menschen schlaffer wird, ist die Tatsache, daß sie aufgrund hormoneller Veränderungen weniger Wasser im Gewebe speichern können. Zu geringe Wasserzufuhr hat den gleichen Effekt.

6.Du wirst schlanker. Jupp. Sogar das ist möglich. Denn durch das besser versorgte und gereinigte Körpergewebe, können Stoffwechselprozesse viel effizienter funktionieren. Du fühlst dich vitaler, bekommst mehr Lust auf Bewegung etc. pp. Du kennst das ja ;-)

7. Um Muskulatur aufzubauen, brauchst du ebenfalls Wasser. Muskelmasse besteht zu 2/3 daraus und je besser deine Muskulatur ausgebildet ist, desto höher ist der Wasseranteil Deines Körpers. Sprich: Dein wohlgeformter Po ist dir für jeden Schluck dankbar.

8. Du bekommst seltener Kopfschmerzen. Wenn du öfter Kopfschmerzen hast, denk mal darüber nach ob du eventuell zu wenig trinkst.

9. Dein Blut wird regelmäßig gereinigt und dein Körper so besser versorgt. Das Blut ist nämlich nicht nur für den Abtransport von Abfallprodukten des Körper zuständig. Es bringt auch alles Lebensnotwendige, wie Nährstoffe und Sauerstoff, bis in die hintersten Winkel deines Gewebes. Und wenn das Blut „sauberer“ ist, kann es seine Aufgaben besser erfüllen. Es besteht nämlich sogar zu 95% aus Wasser.

10. Deshalb wirst du mit ausreichender Wasserversorgung auch insgesamt leistungsfähiger.

11. Gelenk- und Rückenschmerzen nehmen ab. Wasser ist ein wichtiger Bestandteil sowohl des „Schmiermittels“ in den Gelenkspalten, als auch der Bandscheiben, die als Stoßdämpfer zwischen den Wirbeln liegen.

12. Deine Verdauung funktioniert besser mit ausreichender Wasserversorgung. Gerade Menschen mit Verstopfung trinken oft zu wenig Wasser

14. Wasser steigert die Leistungsfähigkeit deines Immunsystems. Auch wieder aufgrund der Tatsache, daß dein Körper sich regelmäßig entgiften kann.

15. Und schließlich: Wasser ist die einzige Flüssigkeit die seinen Körper unmittelbar direkt zur Verfügung steht. Alles andere muss er erst verdauen. Das heißt: Mit purem, stillem Wasser machst du es deinem Körper ganz leicht, weil er wenig Arbeit damit hat, es aber optimal nutzen kann.

Du siehst. Es gibt wesentlich mehr Argumente für’s Wassertrinken, als dagegen. Und das sind längst nicht alle.

Also kurz gesagt:

Mehr Wasser trinken, mehr Energie, mehr Gesundheit, mehr Lebensfreude. 

Wenn das keine schlagenden Argumente sind, oder?

Probier es aus und schreib mir, wie es dir mit dem Wassertrinken ergangen ist. Ich bin neugierig auf deinen Bericht :-)
 

12. April 2018

Stress lass nach - 5 einfache Tools, um dich blitzschnell zu entspannen


Das Hamsterrad dreht sich mal wieder:

Eigentlich habe ich mir vorgenommen, heute meine Buchhaltung zu machen. Aber das Telefon klingelt jetzt schon zum 5. Mal und reist mich aus der Konzentration. Draußen schreien die Kinder um die Wette, die Waschmaschine verkündet mit unnachgiebigem Gepiepe, dass sie ausgeräumt werden möchte. Und der Hund neben mir schaut mich seit 5 Minuten mit flehenden Augen durchdringend an, als wäre er schon seit Jahren nicht mehr aus dem Haus gekommen.

Wen interessiert es da, daß in 5 Minuten der nächste Coachingtermin auf Skype ansteht und meine Klientin nicht nur meine volle Aufmerksamkeit, sondern auch eine ausgeglichene Coachin erwartet?

Am liebsten möchte ich mir jetzt die Haare raufen und einmal laut schreien!

Kommt dir das bekannt vor? 

Ich kenne solche Situationen in meinem Alltag als Businessmama zur Genüge. Und ich komme auch immer wieder an den Punkt wo ich merke: „Jetzt reicht’s grad. Es wird zu viel."

Aber, ich weiß mir zu helfen. Und du ab jetzt auch ;-)

Hier kommen ein paar einfache Tools für dich, mit denen du dich in stressigen Momenten innerhalb kurzer Zeit erfolgreich wieder runterfährst. Was du dafür brauchst: Nichts, außer dich selbst, einen kleinen Moment Achtsamkeit und deinem Körper.

Und so geht‘s: STOP!

Sobald dir bewusst wird, dass du am rotieren bist und innerlich auf Hochtouren läufst, ist das dein wichtigstes Signal an dich. Denk es, oder sag es sogar laut: STOP! 

Jetzt nimm einen tiefen Atemzug und nun kann es weitergehen. Und zwar zum Beispiel so:

1. Der Klassiker 

Ich weiß, du kennst ihn – aber auch ich muss mir dieses wirksame Werkzeug immer mal wieder in Erinnerung rufen: Nimm 10 tiefe Atemzüge. Ganz bewusst und langsam. Zähl dabei die Ausatemzüge, bis du bei zehn angekommen bist. Du musst dafür nicht mal die Augen schließen.

Wenn das möglich ist und nicht gerade deine Kollegen um dich herum ein Meeting abhalten, dann tu es aber trotzdem. Es verstärkt den Effekt.

Das gilt übrigens für alle der folgenden Mini-Übungen: Schließe deine Augen dabei, wann immer es geht. Du wirst sehen, es unterstützt dich am Anfang ungemein.

2. Der Handy

Leg beide Handflächen  aufeinander. Lass sie sich einfach berühren. Und spür diese Berührung. Sind deine Hände kalt oder warm? Hast du trockene, feuchte, glatte oder rauhe Hände? Konzentriere dich darauf und nimm sie intensiv wahr. 

Und dann beginne die Handflächen langsam und sachte aneinander zu reiben. Ein bißchen hin und her in alle Richtungen. Tu das für ein paar Sekunden und sei dabei mit deiner Aufmerksamkeit ganz in deinen Händen. Dann halt wieder inne. Spür nochmal in deine Hände hinein: Wie fühlen sie sich jetzt an? Was hat sich verändert?

3. Der Zungenspitzer

Die nächste Übung ist ganz unauffällig. Das heißt, du kannst sie immer und überall machen. Sogar im Supermarkt in der Schlage vor der Kasse. Berühre mit der Spitze deiner Zunge ganz sacht deine oberen Schneidezähne von hinten. 

Und nun achte genau darauf, was du spürst. Fokussiere dich ganz auf die Stelle, an der sich deine Zunge und deine Zähne berühren. Wie fühlt sich das für deine Zunge an? Wie für deine Zähne? Wechsle ein paar Mal die innere Perspektive und sei dabei ganz präsent mit dieser Berührung.

4. Der Erder

Dich zu erden ist ein weiteres, sehr effektives Hilfsmittel, um ruhig zu werden. Dafür musst du nichts weiter tun, als beide Füße im Abstand von zwei Händen auf den Boden zu stellen. Dann stell dann dir vor, wie aus deinen Fußsohlen Wurzeln in die Erde hineinwachsen. Nimm dir etwas Zeit dafür, deine Wurzeln wahrzunehmen und atme währenddessen in deine Füße und diese Wurzeln hinein.

5. Der Betrachter

Such dir einen Gegenstand in deiner unmittelbaren Umgebung aus. Und dann tu nichts anderes, als ihn zu betrachten. Ganz intensiv einfach nur hinschauen. Dabei ist es egal, ob es ein Baum, eine Flasche, der obere rechte Rand deines Bildschirms oder deine eigene Hand ist. Betrachte den Gegenstand für ein paar Sekunden, ohne irgendetwas zu bewerten.

Nun hast Du ein paar sehr effektive und gleichzeitig einfaches Tool, um in Sekunden deine innere Mitte zu finden und ruhig zu werden. Sie alle bringen dich schnell und wirkungsvoll in den gegenwärtigen Moment.

Nimm dir direkt eine der Übungen vor und erlebe es selbst. Du wirst sofort merken, wie dein Atem automatisch langsamer und tiefer wird. Dein ganzer Körper wird ruhiger und entspannt.

Auf welche Übung hast du jetzt Lust? 

Teste sie durch und erzähl mir: Welche ist dein Favorit?

4. Dezember 2017

Not my circus, not my monkeys!

„Meine Güte! Was für ein Mist.

Schau dir das mal an. Da haben die doch wirklich dieses blöde Ding mitten auf unseren schönen Marktplatz gestellt. Was für eine Schande. Und das finden die auch noch schön, oder wie? Kunst? Darüber kann man wirklich nicht streiten. Das ist ja ganz offensichtlich! Oder wie findest du das?!?“

Und so könnte es weitergehen. Stundenlang. Es entspinnt sich ein Gespräch, beide sind sich einig und schimpfen gemeinsam über die Geschmacklosigkeit und die Geldverschwendung der öffentlichen Hand.

Hast Du Dich auch schon mal so über irgendetwas aufgeregt? 
 
Bestimmt. Und dann? Nichts. Alles was passiert ist war, daß Du Dich geärgert hast und jede Menge Energie in etwas gesteckt hast, daß Du nicht ändern kannst. Es sei denn, Du bist der städtische Kulturdezernent und Leiter des Bauamtes in einem ;-).

„Ja und?“, denkst Du jetzt vielleicht. „Was will sie mir damit sagen? Über irgendetwas muss man sich ja schließlich unterhalten.“

Ja, schon Recht. Aber wenn Du mal ganz ehrlich zu Dir selbst bist: Du hast damit nur Lebenszeit und -energie verschwendet. Um es deutlich zu sagen: Du hast Dich mit etwas beschäftigt, das eigentlich gar nicht deine Sache ist.

Das Beispiel mag banal sein, aber wenn Du mal in Dich rein hörst, ist es deutlich. Denn das ist etwas, was wir alle den lieben langen Tag tun: Uns in Dinge einzumischen, die wir a) nicht ändern können und die b) gar nicht unsere Angelegenheit sind.

Manchmal ist es ganz leicht zu erkennen.

Je größer Deine emotionale Distanz ist, desto unwahrscheinlicher ist es, daß Du Dich gerade einmischst. Schimpft Dein Kollege, weil ihm gerade jemand den Parkplatz geklaut hat? Ein mitfühlendes Lächeln und die Sache ist für Dich abgehakt.

Wenn Dir aber gerade selbst erst gestern das Gleiche passiert ist und Du wegen dieses Idioten zu spät gekommen bist, sieht die Sache schon anders aus. Du steigst darauf ein, beschwerst Dich ebenfalls, ihr bestärkt Euch gegenseitig darin, daß Euch Unrecht geschehen ist. Und schwupps – die Energieverschwendung nimmt ihren Lauf.

Vielleicht scheint Dir das gar nicht so schlimm. Aber ein Großteil unsres täglichen Stresses kommt daher, daß wir mental mit den Angelegenheiten anderer Leute beschäftigt sind.

Woran Du das erkennst? Ganz einfach: an Deinen Gefühlen. Immer, wenn Du zum Beispiel ärgerlich, traurig, einsam oder wütend bist, solltest Du Dich fragen: „Mit wessen Angelegenheiten bin ich gerade gedanklich beschäftigt?“

Es gibt nur 3 Arten von Angelegenheiten.

Davon geht Byron Katie aus: meine, deine und Gottes (je nach Belieben auch: des Universums/des Lebens/oder was auch immer für Dich richtig ist).

Alles, was außerhalb Deiner Kontrolle liegt, ist dabei nicht Deine Angelegenheit.

Zum Beispiel: Wessen Sache ist es, wie das Wetter ist? Gottes. Die Depression Deiner Mutter? Ihre. Was ich zum Abend esse? Meine. Die Wut Deines Chefs? Seine. Der Berufsverkehr? Des Universums. Ob Deine Tochter ihr Gemüse isst? Ihre. Deine Körpergröße? Des Lebens. Ob ich ins Kino gehe? Meine.

Eigentlich ist es ganz einfach.

Du musst nur ehrlich sein und Dich fragen, ob Du irgendeinen Einfluss darauf hast.
Dich aus den Dingen herauszuhalten, die nicht Deine Sache sind, ist unglaublich erleichternd. Es macht frei, weil Du Dich plötzlich auch um jede Menge Dinge nicht mehr kümmern oder sorgen musst. Je mehr Übung Du darin bekommst, bei Deinen eigenen Angelegenheiten zu bleiben, desto entspannter wirst Du Dich fühlen.

Nächstes Mal wenn es Dir schlecht geht, versuch es einfach.

Frag Dich: „Mit wessen Angelegenheiten bin ich gerade beschäftigt? Meinen, denen anderer oder denen des Universums?“ Dann hör in Dich rein und sei ehrlich. Nicht argumentieren oder das warum und wieso erklären. Wenn Du das tun musst, ist es garantiert nicht Deine Angelegenheit.

Und wenn die Antwort nicht zu 100% lautet „meine“, dann zieh Dich ganz bewusst zurück. Aus dem Gespräch, dem Gedanken, der Geschichte die Dein Geist gerade spinnt. Und sag laut: „Not my circus, not my monkeys.“

Und wenn Du siehst, es hilft, dann erzähl mir von Deinen Erfahrungen. Ich bin gespannt.